Bevor die NSDAP in Deutschland die Macht an sich riss war August Wolf Bürgermeister von Heidenfeld. Er war katholisch orientiert und vermutlich Mitglied der Zentrumspartei, somit nicht Mitglied in der NSDAP.
Nachdem Hitler und seine Anhänger in den Jahren ab 1933 ihr Regime über das Land ausbreiteten wurden im Zuge der Gleichschaltung auch in den Kommunen NSDAP-treue Politiker oder Parteimitglieder in die Führungspositionen eingesetzt.
Auch in Heidenfeld war dies der Fall. So wurde 1935 der Bürgermeister August Wolf vom NSDAP-Kreisleiter Weidling seines Amtes enthoben und mit Otto Stephan der Ortsgruppenleiter der NSDAP zum Bürgermeister ernannt.
Am 21. September beschloss der Gemeinderat, welcher bis dorthin aus acht Mitgliedern bestand, eine neue Satzung, nach der dem Bürgermeister zwei Beigeordnete und sechs Gemeinderäte zur Seite stehen sollten. Dass der Beschluss dieser neuen Satzung wohl gleichzeitig eine Selbstauflösung des bisherigen Gemeinderates bedeutete, ist daraus abzuleiten, dass anschließend neue Gemeinderäte von der NSDAP-Kreisleitung benannt wurden.
Am 5. Oktober 1935 erklärten sich der Bürgermeister Otto Stephan, die Beigeordneten Theodor Kresser und Friedrich Wolf, sowie die Gemeinderäte Michael Weller, Josef Schüll, Theodor Bauer, Richard Wolter, Isidor Möhring und Max Stecher mit ihrer Ernennung einverstanden. Unter anderem verpflichteten sie sich dazu, ihr Amt „ganz im Nationalsozialistischen Sinne auszuführen“ , „jedes kirchliche Amt“ niederzulegen, der NSDAP und ihren Wohlfahrtsverbänden beizutreten, jeder Aufforderung der NSDAP zur Amtsniederlegung Folge zu leisten und „jederzeit treu zum Führer und nur seinem Werk zustehen„.
Der Bürgermeister und seine beiden Beigeordneten wurden noch einmal separat auf Adolf Hitler vereidigt.
Somit war auch Heidenfeld gleichgeschaltet und kommunale Entscheidungen nur im Sinne der NSDAP und des NS-Regimes durchzuführen. Ende 1942 oder im Laufe des Jahres 1943 wurde dann Theodor Kresser zum Bürgermeister ernannt und der stellvertretende Ortsgruppenleiter des NSDAP, Christian Braum, wurde Beigeordneter.