Flüchtlinge als Neubürger

Schon während des Krieges waren zahlreiche Flüchtlinge aus Pirmasens, Krefeld und dem ganzen Rheinland nach Heidenfeld gekommen. Genau wie die Flüchtlinge aus dem zerbombten Schweinfurt kehrten diese circa 20 Familien aber spätesten nach Kriegsende zurück , „sobald die Luft da drüben wieder sauber war“.

Zu Ende des Krieges kam eine viel größere Flüchtlingswelle auf Heidenfeld zu.
Ungefähr 200-250 Sudetendeutsche suchten in Heidenfeld eine neue Heimat. Da diese Flüchtlinge ihre Heimat verloren hatten und eine Rückkehr in ihr Heimatgebiet unmöglich war, mussten sie ins Ortsgeschehen integriert werden. Die Flüchtlinge wurden vom gemeindlichen Beirat bei Heidenfelder Familien einquartiert und lebten zusammen mit den ortsansässigen Familien. Diese Flüchtlinge auf die Haushalte aufzuteilen war einer Schwerpunkt der Arbeit des Bürgermeisters und des Gemeindebeirates und wurde im Wesentlichen von Robert Hetterich übernommen.

Bis 1950 waren allerdings die meisten Sudetendeutschen wieder aus Heidenfeld abgereist. Die Familien, welche Heidenfeld bis zu diesem Zeitpunkt nicht verlassen hatten, insgesamt ungefähr 50 – 80 Personen , d. h. die nicht zu Verwandten oder Bekannten gezogen waren, konnten sich auf Grund ausreichender Zuschüsse oft ein Eigenheim bauen und zählten somit zu den „ersten Häuslebauern“ . Sie sind gut in den Ort integriert und zeichnen sich mittlerweile durch ein außerordentliches Engagement in zahlreichen Vereinen aus.